Zwillingsdefizit (twin deficit)
Wenn in einem Land – die Leistungsbilanz ein Defizit aufweist (current and capital account deficit: mehr Güter wurden importiert als exportiert) und – gleichzeitig der Staat ein ständiges Haushaltsdefizit (fiscal deficit: die öffentlichen Haushalte weisen laufend höhere Ausgaben als Einnahmen auf) zeigt, dann lebt diese Volkswirtschaft über ihre Verhältnisse. Das Land wird durch die Rating-Agenturen entsprechend niedriger eingestuft. Kreditaufnahmen auf dem internationalen Finanzmarkt verteuern sich dadurch. Zudem werden sich Investoren aus diesem Land zurückziehen. Der Kapitalstock schrumpft und veraltet. So entsteht ein Teufelskreis, der in der Vergangenheit oftmals zum Staatsbankrott führte. – Siehe Finanzmarktschock, GriechenlandKrise, Materie, dunkle, Prager Verlautbarung, Repatriierungs-Effekt, Staatsverschuldung, Wirkungen, Staatsschulden, Wachstum-Schulden-Tatsache, geschichtliche. – Vgl. Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom November 2012, S. 22 ff. (Defizite im Staatshaushalt im Euroraum gesamthaft und in den Problemländern; Übersichten).
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Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Dipl.rer.pol., Dipl.rer.oec.
Professor Dr. Eckehard Krah, Dipl.rer.pol.
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