Die Bereitstellung von Liquidität durch die Zentralbank über den Zeitraum eines Jahres, wie von der EZB im Rahmen des Quantitative Easing bis Dezember 2009 ausgereicht (allotted). Den Zinssatz für diese Fazilität berechnete die EZB dabei aus dem durchschnittlichen Leitzins während der in Anspruch genommenen Zeit. – Entsprechend war auch bis März 2010 ein Sechsmonatstender zur […]
Erläuterung der finanziellen Bedingungen
Begriffserläuterungen aus der Finanzwelt im allgemeinen und aus der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) insonderheit sowie auch aus dem Bereich des Aufsichtsrechts und der Staats-Schuldenverwaltung, auf mehrfachen Wunsch ergänzt auch um etwelche, zum Verständnis der Zentralbankpolitik notwendige Grundbegriffe des Bank- und Börsenwesens, sowie ältere und neuere Ausdrücke, die sprachlich auf “Geld” Bezug nehmen, die Beschreibung einiger für die europäische und die weltweite geldpolitische Zusammenarbeit wichtiger Gremien und Foren sowie Hinweise auf entsprechende Fachartikel im Monatsbericht der Deutschen Bundesbank, im Monatsbericht der Europäischen Zentralbank und im Jahresbericht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht sowie – durchwegs auf die Gegebenheiten und Rechtsverhältnisse in der Bundesrepublik Deutschland bezogen. Alphabetisch geordnet, mit den jeweiligen englischen Fachbegriffen, und erarbeitet hauptsächlich aufgrund offizieller Druckschriften. Über die Suchfunktion des Browsers sind auch viele Begriffe aufzufinden, denen kein eigenes Stichwort gewidmet ist.
Zwischenparken (interim parking)
In Phasen von Unsicherheit an den Finanzmärkten werden erfahrungsgemäss viele ursprünglich der Kapitalanlage dienende Aktiva vorübergehend in Bargeld – zum Teil auch in Edelmetall – als Horte gehalten. Dadurch bläht sich die statistisch gemessene Geldmenge M3 auf. Der so entstehende Überhang muss von der Zentralbank möglichst genau eingeschätzt und darf nicht als Kaufkraftüberschuss gedeutet werden. […]
Zyklik in älteren Dokumenten auch Undulation (cyclic)
In der Landwirtschaft die CETERIS PARIBUS durch Witterungsbedingungen verursachten Schwankungen in der Erzeugung. Ein gutes Erntejahr mit überdurchschnittlich hohem Angebot drückt die Preise. Daraufhin werden die Landwirte in der nächsten Periode die Anbauflächen verringern. Auf diese Weise aber kommt es in bei der folgenden Ernte zu einer Verknappung, und die Preise steigen stark an (Apfelernte-Schluss). […]
Zweierpaket (two-pack)
Im Februar 2013 von den europäischen Institutionen verabschiedete Übereinkunft mit dem Ziel, den wirtschaftlichen Steuerungsrahmen der Mitglieder der Eurozone zu festigen. – Siehe Finanzrat, Semester, europäisches. – Vgl. Monatsbericht der EZB vom April 2013, S. 60 ff. (ausführliche Darlegung; Beurteilung). Achtung: Das Finanzlexikon ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne die ausdrückliche Einwilligung lediglich zum privaten […]
Zweitplazierung (second placement)
Erneutes Angebot zum Kauf einer bereits an der Börse zugelassenen Aktie. In der Regel werden dabei Aktienbestände aus dem Besitz von Grossaktionären oder sonstigen Festbesitzern wie Gründerfamilien (founding families) umplaziert. – Manchmal dient die Zweitplazierung allerdings auch einer Umgehung der in Deutschland bestehenden gesetzlichen Vorschrift, wonach Aktien bei der Erstplazierung nicht unter ihrem Nennwert ausgegeben […]
Zwischenschein auch Anteilschein, Anrechtschein sowie Interimsschein (scrip)
Schriftstück, das eine Aktiengesellschaft bei Gründung bzw. gelegentlich einer Kapitalerhöhung an ihre Aktionäre vor Ausstellung der eigentlichen Aktien-Urkunde ausgibt. Gemäss § 10 AktG muss der Zwischenschein auf den Namen lauten und den gleichen Mindest-Nennbetrag wie die Aktie aufweisen. Zwischenscheine auf den Inhaber sind nichtig. Vor Eintragung einer Aktiengesellschaft ins Handelsregister (in Österreich: Firmenbuch) darf der […]
Zweckgesellschaft-Konsolidierung (consolidation of special purpose vehicle)
Die verpflichtende Einbeziehung einer nahestehenden Zweckgesellschaft in die Bilanz einer Bank wurde auch schon vor der Subprime-Krise dann hergeleitet, wenn die Bank Verbriefungspapiere von der von ihr gegründeten Conduit kaufte, und sie damit zum primären Risikoträger wurde. Das galt besonders dann, wenn es sich um eine Zweckgesellschaft handelt, die – wie es unschön heisst – […]
Zweiggesellschaft und Auslandsniederlassung (subsidiary)
Wenn nicht anders definiert die als eigne Rechtspersönlichkeit am Standort handelnde Tochtergesellschaft einer heimischen Firma (a foreign-based affiliate that is a separately incorporated entity under the host country’s law). – Siehe Allianzen, grenzüberschreitende, Aufnahme-Staate, Auslandsbanken, Europa-AG, Herkunfts-Staat, Kreditinstitut, grenzüberschreitend tätiges, Repräsentanz. Achtung: Das Finanzlexikon ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne die ausdrückliche Einwilligung lediglich zum […]
Zweitrunden-Effekte (second-round effects, subsequent effects)
Die Folgewirkungen einer Verteuerung bestimmter Schlüsselgüter – heute in erster Linie für Lebensmittel, Erdöl und Erdgas – auf die Preisentwicklung. Vor allem bei gestiegenen Energiekosten fordern die Beschäftigten in solchen Fällen höhere Löhne, was die Inflation unmittelbar antreibt. Denn die Mehrausgaben für Energie bedeuten einen Kaufkraft-Abfluss: sie gehen zum grössten Teil als Zahlungen an das […]
Zwischenverwahrung (intermediate custody)
Eine Bank lässt ausländische Wertpapiere ihrer Kunden aus Kostengründen (for legal reasons, and ultimately for cost reasons) häufig im Heimatland des jeweiligen Ausstellers deponieren. Aufsichtsrechtlich muss diesfalls gewährleistet bleiben, dass der Bankkunde seine Interessen wahrnehmen kann, etwa den Anspruch auf Auslieferung effektiver Stücke. – Siehe Aberdepot, Dematerialisierung, Depot, Depotgesetz, Escrow, Verwahrstelle Verwahrungsrisiko, Wertpapier- Nebendienstleistungen. – […]