Zwangsenteignung (compulsory expropriation)
Im Jahr 2012 im Finanzjournalismus aufgekommene Bezeichnung für einen Schuldenschnitt, und zwar aus Anlass der mehr oder minder unter Zwang durchgeführten Abschreibungen auf griechische Schuldtitel. Deutsche Banken, Versicherungen und Kapitalverwaltungsgesellschaften mussten im Frühjahr 2012 etwa 20 Mia EUR auf den Bestand ihrer griechischen Papiere (Staatsanleihen der Hellenischen Republik und staatliche garantierte Anleihen von griechischen Unternehmen) abschreiben. Knapp 9 Mia EUR Verlust buchte im Zuge dessen die Bad Bank Hypo Real, wofür der deutsche Steuerzahler haftete. Die Westdeutsche Landesbank erlitt 700 Mio Verlust durch den Schuldenschnitt. Durch reichliche Bereitstellung von Liquidität versuchte die EZB, die Verluste der Betroffenen verkraftbar zu machen. – Siehe Enteignung, kalte, Griechenland-Krise, Hypo Real Estate-Rettung, Quantitative Easing, Renationalisierung, Übernachfrage, volkswirtschaftliche, Zwangswandelanleihe, Zypern-Krise.
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Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Dipl.rer.pol., Dipl.rer.oec.
Professor Dr. Eckehard Krah, Dipl.rer.pol.
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