Zombiebank (zombi[e] institute)

Ein Institut, das aus sich selbst heraus unfähig ist, sich zu refinanzieren und nur von der Zentralbank durch reichliche Zuweisung von Liquidität am Leben gehalten wird. – Vor allem im Zuge der Subprime-Krise sassen viele Banken auf nichteinbringlichen Forderungen. Diese Institute müssten eigentlich wegen Überschuldung schliessen. Um jedoch Verlustabschreibungen zu vermeiden, verlängerten sie Kredite an notleidende Kunden und behalten so Scheinwerte in der Bilanz. Die Zentralbank unterstützte die Zombifizierung durch Niedrigzinspolitik, und die Aufsichtsbehörden drückten beide Augen zu. Durch diese Politik kommt es zu einer Fehlleitung der knappen Ressourcen, was auf die Wettbewerbsfähigkeit durchschlägt. – Die EZB beabsichtigt 2014 eine Überprüfung der Bilanzen der verdächtiger Institute (asset-quality-review) durchzuführen, um die Werthaltigkeit der Aktiva dieser Banken zu überprüfen. Es wird damit gerechnet, dass im Anschluss daran die neugegründete europäische Bankenaufsicht die Schliessung mehrerer Zombie-Banken anordnen wird, und zwar wo möglich auf Kosten der Eigentümer und Gläubiger und dann erst zu Lasten der Steuerzahler. – Manchmal auch die unfreundliche Benennung für eine Zweckgesellschaft. – Ab etwa 2000 manchmal auch gesagt für einen Hedge-Fonds. – Siehe Erpressungspotential, Finanzmarktstabilisierungsanstalt, Managed Bank, Mitarbeiter, Retterei, Zombie. – Vgl. Jahresbericht 2012 der BaFin, S 136 f. (Rekapitalisierungs-Umfrage der EBA: sehr hoher Rekapitalisierungsbedarf).

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Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Dipl.rer.pol., Dipl.rer.oec.
Professor Dr. Eckehard Krah, Dipl.rer.pol.
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