Verbriefung, traditionelle (traditional securitisation)

Zahlungen aus einer zugrunde liegenden Gesamtheit von Darlehn werden genutzt, um mindestens zwei untereinander abgestufte Risikopositionen oder Tranchen zu bedienen, die unterschiedliche Kreditrisikograde aufweisen. Die Zahlungen an die Investoren sind hier – im Gegensatz zu einer Schuldverschreibung, die eine Verbindlichkeit des Emittenten begründet – von der Bedienung der jeweiligen zugrunde liegenden Forderungen abhängig. Die abgestuften (tranched; tranchierten) Gestaltungen, die das Merkmal einer Verbriefung sind, unterscheiden sich von einer bevorrechtigten oder nachrangigen Schuldverschreibung dadurch, dass die nachgeordnete Tranchen (junior tranches) Verluste in einer Weise auffangen, die eine ununterbrochene Fortsetzung der vertraglich vereinbarten Zahlungen an die höherrangigen Tranchen ermöglicht. Bei einer vor- und nachrangig gestalteten Emission ist der Begriff Nachrangigkeit massgebend für die Reihenfolge, in der die einzelnen Tranchen im Fall der Liquidation bedient werden. – Siehe Aktiva, illiquide, Aufprallträger, Ausserbörslich, Backto-Originator-Postulat, Buy-and-hold-Praktik, Claw-back-Klausel, Diamond-These, EinzelOriginator-Verbriefung, Erstverlust-Tranche, Krediterweiterung, Kreditkarten-Fiasko, Originator, Pay-Green-Initiative, Pool, Reintermediation, Rückführungs-Option, Tranchendicke, Verbriefungspapiere-Selbstbehalt, Verbriefungsstruktur, Wasserfall-Prinzip.

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Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Dipl.rer.pol., Dipl.rer.oec.
Professor Dr. Eckehard Krah, Dipl.rer.pol.
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