Politikverzug und Politikrückstand (delay of political decision-making)
In Hinsicht auf den Finanzmarkt gesagt von – dem Systemkonflikt (system conflict: a state of tension between incompatible and, therefore, hardly to combine appropriately targets) zwischen – Finanzmärkten, die im Sekunden-Takt neu bewerten und – politisch gesteuerten wirtschaftlichen Veränderungen, die sich in der Regel über lange Jahre hinziehen; – dem schwerfälligen Handeln (slowness in the actions) der Regierungen und Parlamente in einem demokratisch verfassten Staat einerseits und der Zentralbank andererseits. Wie sich insbesondere gelegentlich der Subprime-Krise und der sich anschliessenden Finanzkrise deutlich gezeigt hat, ist die Zentralbank die einzige Institution, die in einer Krisenlage (emergency situation: a critical, problematic, or striking set of circumstances that happens unexpectedly in the financial market and demands immediate action) schnell zu handeln vermag. – Diese Tatsache hat vor allem der EZB eine Vorrangstellung in den europäischen Institutionen verschafft, deren sich die Zentralbanker in Frankfurt sehr wohl bewusst sind. Andererseits keimte daraus aber auch Misstrauen gegenüber der Vormacht der EZB, und mit Übertragung der europäischen Bankenaufsicht an die EZB 2014 gar vernehmliche Kritik an der Machtfülle der keiner parlamentarischen Kontrolle unterworfenen (not be subjected to Parliament control) Zentralbank. – Siehe Anmassung, zentralbankliche, DemokratieDefizit, Politikklammer, Systemkonflikt, finanzmarktlicher.
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Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Dipl.rer.pol., Dipl.rer.oec.
Professor Dr. Eckehard Krah, Dipl.rer.pol.
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