Kreditverbriefung (loan syndication)
Allgemein eine Tätigkeit der Banken, bei der – nicht handelbare Vermögenswerte. wie etwa Hypotheken-Forderungen oder Kredite an Unternehmen, zusammengefasst, – zu marktfähigen Wertpapieren (marketable papers) umgestaltet und – an Anleger verkauft werden. Die Banken geben solche Schuldtitel meistens nur an weltweit agierende institutionelle Anleger ab. Sie sind allein gedeckt durch die Rückzahlung der von Banken gewährten Kredite. Damit übertragen die Banken das Kreditrisiko an andere Marktteilnehmer. – Im wesentlichen unterscheidet man – die True-Sale-Verbriefung, bei der die abgegebenen Forderungen nicht mehr in der Bankbilanz ausgewiesen werden, und die – synthetische Verbriefung, bei der lediglich die Kreditrisiken weitergereicht werden, während jedoch die Kreditforderung selbst in der Bilanz der Bank (des Originators; originators) verbleibt. – Für die Aufsichtsbehörden ergibt sich daraus die Pflicht, vor allem die Fonds besonders daraufhin zu überwachen, ob sie sich nicht zu sehr mit solchen risikobehafteten Titeln (risk bearing assets) belastet haben. Denn die Banken werden bei der Kreditgewährung grosszügiger (more generous) sein, wenn den Ausfall-Verlust andere tragen müssen (moral hazard: an economic subject changes the behaviour to lower mindfulness if other parties have to shoulder potential losses). – Siehe Aktiva, illiquide, Asset-Backed Securities, Back-to-Originator-Postulat, Credit Default Swap, Credit Linked Notes, Einzel-Originator-Verbriefung, Good Bank, Kreditderivat, Krediterweiterung, Kreditrisiko-Transfer, Moral Hazard, Risikoanhebung, subjektive, Risikotransformation, bankliche, Risikoübernahme-Grundregel, Risk Taker, RückschlagEffekt, Rückzahlung, vorzeitige, Single Master Liquidity Conduit, Subprime-Krise, Total Linked Notes, Umsatzverbriefung, Unterstützung, stillschweigende, Verbriefung, Verbriefungspapiere-Selbstbehalt, Wertpapiere, forderungsbesicherte. – Vgl. Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom April 2004, S. 29 ff., Monatsbericht der EZB vom September 2005, S. 20 ff. (S. 21 erklärendes Schaubild der Verbriefungs-Vorgänge; S. 22 ff. Analyse der Auswirkungen der Kreditverbriefung auf die Geldpolitik; in den Fussnoten auch nützliche Literaturhinweise), Jahresbericht 2008 der BaFin, S. 55 (Selbstbehalt-Regelungen).
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Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, Dipl.rer.pol., Dipl.rer.oec.
Professor Dr. Eckehard Krah, Dipl.rer.pol.
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