Finanzbegriffe
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Börsenkompensations-Geschäft (cross trade, X-trade)
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2014/08/15 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Börsenkompensations-Geschäft (cross trade, X-trade): An der Börse eine Transaktion bei welcher der Kaufmakler (buy broker) und der Verkaufmakler (sell broker) – 1…dieselbe Person ist; es handelt sich also um zwei Aufträge, die durch denselben Makler gegeneinander ausgeführt werden oder – 2…beide demselben Unternehmen angehören. Entsprechende Geschäfte werden also nicht auf dem üblichen Handelsweg […]
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Zombie (zombi[e])
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2014/08/15 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Zombie (zombi[e]): Wenn nicht anders definiert ein Unternehmen, das am Markt tätig ist, obwohl es sich aus verschiedenen Gründen nahe der Zahlungsunfähigkeit befindet (a company that continues operation despite the fact that it lies in wait for closure, is insolvent or on the verge of running in bankruptcy). – Zombie = hier: ein zum Leben […]
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Ausschüttungs-Sperre (payout block)
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2014/08/15 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Ausschüttungs-Sperre (payout block): Wenn nicht anders definiert die Untersagung, dass Versicherungen an ihre Anteilseigner erzielte Gewinne verteilen. Ein solches Verbot wurde ins Auge gefasst, um angesichts eines Niedrigzins-Umfeldes (environment of low interest) und der damit für die Assekuranz verbundenen Nachteile die Risikotragfähigkeit der Branchezu stärken. – Eine derartige Massnahme würde dazu führen, dass Investitionen in […]
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Gesundheitshausgaben (healthcare expenditure)
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2014/08/15 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Gesundheitshausgaben (healthcare expenditure): Wenn nicht anders definiert sämtliche Aufwendungen der Krankenkassen zur Heilung von Leiden körperlicher und psychischer Art. Im Jahr 2012 beliefen sich diese in Deutschland auf fast elf Prozent des Bruttoinlandsprodukts und stellen damit einen ansehnlichen Posten im Finanzkreislauf (monetary circulation: the process of the continuous movement of money as a medium of […]
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Notzeit-Anlagen (rainy day-assets)
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2014/08/14 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Notzeit-Anlagen (rainy day-assets): Allgemein alle Investitionen, die dann eine Wertsteigerung erfahren, wenn zu Zeiten hoher Unsicherheit andere Anlagegüter an Wert verlieren. – Siehe Anleihe, indexgebundene, Aufwertungsdruck, Euroflucht, Finanzinsel, Fluchtgeld, Geldheimat, Geld, heisses, Gnomen von Zürich, Hafen, sicherer, Safe Haven Flows, Spill-over-Effekt, Swap, inflationsindexierter. – Vgl. Monatsbericht der Deutschen Bundesbank vom Juli 2014, S. 19 f. […]
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EZB-Sitzungsrhythmus (ECB frequency of meetings)
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2014/08/13 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
EZB-Sitzungsrhythmus (ECB frequency of meetings): Ab Januar 2015 tagt der EZB-Rat grundsätzlich alle sechs Wochen. Nicht die Geldpolitik betreffende Sitzungen werden weiterhin mindestens einmal im Monat abgehalten. Auch die Mindestreserve-Erfüllungsperiode wird diesem Rhythmus entsprechend auf sechs Wochen ausgedehnt. – Dass es sich bei der Veränderung des Sitzungsturnus (change of the meeting rhythm) um eine Angleichung […]
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Markt, digitaler (digital market)
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2014/08/13 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Markt, digitaler (digital market): Wenn nicht anders definiert die Möglichkeit, auf einer einheitlichen Rechtsebene (uniform level of rights) Käufe und Verkäufe samt Zahlungen in digitaler Form (able to generate, record, process, receive, or display information that is represented in discrete numerical) tätigen zu können. – Mitte 2014 zeigte sich in der EU noch ein Gewirr […]
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Aktiva, illiquide (illiquid assets)
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2014/08/13 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Aktiva, illiquide (illiquid assets): Wenn nicht anders definiert, so meint man damit in der Bankpraxis (as a bank-specific term) die Ausleihungen eines Instituts gesamthaft. Durch Verbriefung vermag eine Bank diese Kredite zumindest teilweise (at least in part) in liquide Aktiva, also Zentralbankgeld, umzuwandeln. – Siehe Ausplazierung, Great Moderation, Credit Default Swap, Credit Linked Notes, Embedded-Value […]
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Bankist (bankster)
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2014/08/05 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Bankist (bankster): Im Zuge der auf die Subprime-Krise folgenden Finanzkrise in die deutsche Sprache eingedrungenes Wort mit stark abwertender Bedeutung (very derogativ meaning). Im Grunde wird unterstellt, dass ein Banker nur darauf aus sei, die Kunden zu übervorteilen und zu schröpfen (that the aim of a banker is to nobble and to fleece the customer). […]
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Rücklagen-Verzehr (exhaustion of reserves)
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2014/08/04 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Rücklagen-Verzehr (exhaustion of reserves): Auf die Gesetzliche Krankenversicherung (statutory health insurance) bezogen, so meint man damit die Tatsache, dass aufgrund der Alterung die Kassen ihre Rücklagen alsbald verlieren. – 1.. Entweder müssen dann die Beitragssätze erheblich erhöht werden (contributions have to be drastically increased), und zwar nach Berechnungen von derzeit 15,5 Prozent auf 21,5 […]
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Kaufkraft (purchasing power)
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2014/08/04 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Kaufkraft (purchasing power): 1…Die Fähigkeit einer Geldeinheit, eine bestimmte Menge von Gütern (Waren und Dienstleistungen) am Markt zu erwerben; in älteren Veröffentlichungen auch Zahlkraft genannt. – 2…Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage (aggregate demand), die dem Angebot gegenübertritt. Die Kaufkraft in diesem Sinne wird im wesentlichen bestimmt (is largely determined) durch die ausbezahlten Löhne und Gehälter. […]
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Deflations-Spirale (deflation spiral)
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2014/08/04 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Deflations-Spirale (deflation spiral): 1… Wenn die Menschen glauben, dass die Preise sinken, dann – 1..stellen sie anstehende Anschaffungen (planned purchases) zurück; denn sie erwarten, bald alles noch billiger kaufen zu können. – 2..Dadurch überfüllen sich die Läger der Hersteller. – 3.. Diese müssen die Produktion drosseln (are forced to cut-back production) und […]
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Taadil (taadil, market fee)
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2014/07/29 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Taadil (taadil, market fee): In älteren Dokumenten eine Abgabe, die Kaufleute beim Feilbieten von Waren im ehemaligen türkischen Herrschaftsgebiet zu entrichten hatten (a market charge for merchants in the former Turkish territory). – Siehe Marktgeld, Messe-geld, Standgeld.
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Systematomanie (systematomania)
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2014/07/29 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Systematomanie (systematomania): In Bezug auf die Geldtheorie das krampfhafte Bestreben, alle Erscheinungen, alles Geschehen auf den Finanzmärkten in ein Lehrgebäude zu zwingen (the excessive endeavour to systemise all everyday realities and activities on the financial markets). – Siehe Finanzgeschichte, Geldethik, Geldlehre, Paradoxomanie, Sparsamkeitsregel.
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Sursatgebühr (fee for an export of corn license)
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2014/07/29 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Sursatgebühr (fee for an export of corn license): In alten Dokumenten eine Zahlung für den Erlaubnisschein zur Ausfuhr von Getreide. – Das Wort Sursat ist türkischen Ursprungs, zusammengesetzt aus den Befehlsformen sur und sat: führe aus und verkaufe. – Siehe Ausfuhrprämie.
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Superindukt (extra duty)
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2014/07/29 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Superindukt (extra duty): In älteren Dokumenten eine ausserordentliche Abgabe. Sie wurde den Steuerpflichtigen auferlegt, wenn die gewöhnlichen Steuereinnahmen nicht zur Deckung des Staatsbedarfs ausreichten, und dies geschah regelmässig in Kriegszeiten (this regularly occurred in times of war). – Siehe Dänengeld, Defensionergeld, Festungsgeld, Friedensgeld, Heergeld, Hussengeld, Türkengeld.
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Superrevision (re-auditing, follow-up check)
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2014/07/29 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Superrevision (re-auditing, follow-up check): In älteren Dokumenten gesagt von der nochmalige Durchsicht und Begutachtung von abgewickelten Geschäftsvorfällen und insbesondere von Rechnungen durch einen zwecks dessen vorübergehend eingerichteten Ausschuss in einer Bank, allgemein bei einem Unternehmen oder bei einer öffentlichen Stelle. – Siehe Rechnungshof.
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Sparmahlzeiten und in älteren Dokumenten auch Phiditien (money-saving meals, spare meals)
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2014/07/29 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Sparmahlzeiten und in älteren Dokumenten auch Phiditien (money-saving meals, spare meals): Speisung mit Gerichten, die zwar schmackhaft und ernährungsphysiologisch (nu-tritionally: in regard to nutrition as the process by which a living person assimilates food) hinreichend sind. Die Ausgaben für die Bereitstellung des Essens sind jedoch bewusst, planmässig sehr niedrig gehalten. Oft dient das eingesparte Geld […]
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Armut in älteren Dokumenten auch Dalles und Pauperität (poverty)
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2014/07/29 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Armut in älteren Dokumenten auch Dalles und Pauperität (poverty): Allgemein ein wirtschaftlicher Notstand, die andauernd die Lebenslage bestimmt. Unterschieden wird in der Regel eine – 1..absolute Armut (absolute poverty, destitution), bei der grundlegende menschliche Notwendigkeiten wie Wasser, Nahrung, Kleidung, Obdach, Gesundheitspflege und Schulbesuch (basic human needs which usually includes water, nutrition, clothing, shelter, health […]
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Sparsamkeitsregel und Prinzip der Parsimonität (principle of parsimony)
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2014/07/28 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Sparsamkeitsregel und Prinzip der Parsimonität (principle of parsimony; parsimony = late Latin artificial word from parcimōnia, from parcere = here : to spare and monia = money): In Bezug auf die Wissenschaft allgemein und damit auch auf die Geldtheorie weithin anerkannte Richtschnur. Danach sollen zur Begründung und Erklärung eines Zusammenhangs nur wenige Annahmen und Variablen […]
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Sparsamkeit (thrift, economicalness)
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2014/07/28 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Sparsamkeit (thrift, economicalness): Das – 1..planvolle, freiwillige Unterlassen der Verausgabung gegenwärtig zur Verfügung stehender Zahlungsmittel – manchmal auch auf materielle Güter (Sachgüter, physical goods) bezogen – und – 2..deren dadurch bedingte Anhäufung – 3..zwecks späterer, besserer und zweckentsprechenderer Verwendung. – Die freiwillige Zurücklegen von Geld durch Verzicht auf die gegenwärtige Verausgabung (current […]
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Geldbetrag (amount of money, money amount)
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2014/07/27 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Geldbetrag (amount of money, money amount): Eine bestimmte Summe Geldes. Der in der deutschen Sprache gängige Ausdruck (term in common use) wurde gerügt, weil Betrag ja schon eine Einheit in Geld bezeichne, und es sich hier folglich um ein Hendiadyoin (the expression of a notion by the use of two independent words, meaning the same) […]
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Zinssatz, risikoloser und risikofreier (risk-free interest rate)
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2014/07/27 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Zinssatz, risikoloser und risikofreier (risk-free interest rate): 1..Die Rendite einer vollkommen liquiden Anleihe, die keinerlei Risiko birgt. In den Modellen der Geldtheorie spielt ein solcher Zinssatz die Rolle eines Vergleichsmassstabs (comparsion basis, benchmark) für die Bepreisung risikobehafteter Vermögenswerte. Erstklassig bewertete Staatsanleihen (government bonds of issuers with first-class ratings) kommen diesem Musterbild nahe und werden […]
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Strukturreformen (structural reforms)
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2014/07/27 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Strukturreformen (structural reforms): Alle Massnahmen zur Anpassung einer Volkswirtschaft an veränderte Gegebenheiten im eigenen Land und damit verbunden in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. In erster Linie sind dabei – 1..die Gütermärkte und – 2..der Arbeitsmarkt (hier vor allem durch Regelungen für den Ruhestand [retirement plans], Schulungsmassnahmen, wirkungsvolle Arbeitsvermittlung, flexible Lohnsetzung, […]
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Rückprall-Effekt (rebound effect)
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2014/07/27 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Rückprall-Effekt (rebound effect): In Zusammenhang mit der Konjunkturdiagnose die empirisch belegte Tatsache, dass grundsätzlich (as a rule, i.e.: there are exceptions) eine wirtschaftliche Erholung umso stärker eintritt, je schwächer das Bruttoinlandsprodukt in den Perioden davor wuchs. – Siehe Ansteckungswirkungen, Antizyklizität, Apfelernte-Schluss, Baisse, zyklische, Konjunktur, Konjunkturzyklus, Periptose, Prozyklizität, Spinnweben-Modell, Zyklik. – Vgl. Monatsbericht der EZB vom […]
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Bucketing (wie im Englischen), seltener Abschöpferei (bucketing, occasionally called bucketeering)
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2014/07/15 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Bucketing (wie im Englischen), seltener Abschöpferei (bucketing, occasionally called bucketeering): Eine unzulässige Börsenpraxis, bei welcher der Broker den Auftrag eines Kunden annimmt. Er gibt diesen aber nicht sofort an die Börse weiter. Vielmehr wartet er ab, bis die Ausführung des Auftrags für ihn selbst, jedoch zum Schaden des Kunden, vorteilhaft ist (the practice in which […]
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Börsen-Arbeitskabinen (exchange booths)
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2014/07/15 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Börsen-Arbeitskabinen (exchange booths): An der Börse mit moderner IT-Technik ausgestattete, abhörsichere Räume, die Börsenmitglieder zwecks Verbindung mit der Börsenabteilung des eigenen Instituts bzw. unmittelbar mit Kunden nutzen können (bug-proofed workspaces on the exchange where members can receive orders). Mit – 1 der Verbreitung relativ sicherer, leistungsfähiger tragbarer Geräte (difficult-to hack powerful portable information devices) […]
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Friedhof (boneyard)
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2014/07/15 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Friedhof (boneyard): Wenn nicht anders definiert im Jargon der Finanzwelt der USA die Landeszentralbank Neuyork innert des amerikanischen Zentralbanksystems (a nickname for the Federal Reserve Bank of New York; boneyard = a cemetery because it is full of bones from all the dead bodies; in the figurative sense: persons without brain, lacking of competence). Demgegenüber […]
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Meilengeld (milebased payment)
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2014/07/12 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Meilengeld (milebased payment): In älteren Dokumenten die Bezahlung eines Boten, der eilige Briefe bzw. Akten an einen Empfänger auszuliefern hatte. Grundlage für das Entgelt bildete dabei ganz oder doch zu einem hohen Prozentsatz die Länge des Weges, der aufgrund der geographischen Gegebenheiten zurückgelegt werden musste. Auf diese Weise wurden die Boten angehalten, die Strecke rasch […]
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Goldfaden (gold thread)
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2014/07/12 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Goldfaden (gold thread): Zu einer Faser dünn ausgezogenes Gold. Es wurde früher von in dieser Arbeit sachkundigen Textilhandwerkern solchen Stoffen beigemischt, die vor allem als Kleidung für Personen höheren Standes (persons of higher social rank), für Uniformen samt Achselstücken (Epauletten; epaulets) von Offizieren sowie auch von Fahnen bestimmt waren. Entsprechende Wirkwaren dienten vornehmlich der Zurschaustellung […]
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Doppelkreidestrich (double chalk line)
on
2014/07/12 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Doppelkreidestrich (double chalk line): Schon in älteren Dokumenten dargestelltes betrügerisches Tun (fraudulent activity) von Gastwirten, die betrunkenen Gästen die doppelte Zahl an ausgewirteten Getränken – oder gar noch mehr – anschreiben und für diese Mengen Zahlung verlangen.
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Doubletten-Kasse (doublets fund)
on
2014/07/12 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Doubletten-Kasse (doublets fund): In älteren Dokumenten ein Fonds bei Bibliotheken, in welchen der Erlös aus dem Verkauf von mehrmals vorhandenen Bücher floss.
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Emission, überzeichnete (oversubcribed issue)
on
2014/07/11 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Emission, überzeichnete (oversubcribed issue): Eine Begebung, die auf mehr Nachfrage als Angebot stösst. Dies ist immer dann der Fall, wenn der Emissionspreis sehr niedrig eingeschätzt wird oder/und die Anleger sich einen starken Kursanstieg des Papiers erhoffen (oversubscribing occurs if a new issue seems to be underpriced or/and in great demand because of growth prospects). – […]
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Knopfabschneider (button cutter)
on
2014/07/11 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Knopfabschneider (button cutter): Früher fast gewerbsmässig arbeitende Diebe, die vor allem in Kutschen und auf Fähren sowie bei Theater-, Musik- und Tanzveranstaltungen sowohl Damen als auch Herren silberne und goldene oder gar edelsteinbesetzte (gem-set, jewel-studded) Knöpfe von ihrer Kleidung unbemerkt abschnitten. Über Hehler (dealer in stolen goods) wurden die Knöpfe wieder in den Knopfhandel (regular […]
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Bettlerglöckchen (beggars’s little bell)
on
2014/07/11 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Bettlerglöckchen (beggars’s little bell): Nach dem Ausweis älterer Dokumente verbreitete Unsitte von Bettlern, sich als Stumme auszugeben. Sie näherten sich ihren Opfern durch Schütteln mit einer kleinen Schelle (a resonating metallic device that gives off a reverberating sound when shaking). Von da in übertragenem Sinne manchmal heute gesagt von der Einwerbung von Spenden vor allem […]
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Goldtäuschung (attracting investors by feigned gold findings)
on
2014/07/11 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Goldtäuschung (attracting investors by feigned gold findings): In der älteren Bergbauliteratur beschriebener, offenbar verbreiteter Beschores. Bergleute verbrachten in betrügerischer Absicht in einen tauben Gang (dead lode: a not metal-containing mine tunnel) gekörntes Gold, Silber oder andere Metalle. Sie luden dann allfällige Anleger zur Besichtigung der Mine ein, um diese zur Investition in das Bergwerk zu […]
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Hohlgewinn (profit from hollow)
on
2014/07/11 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Hohlgewinn (profit from hollow): In älteren Dokumenten das zusätzliche Geld, welches ein Verkäufer dadurch erzielt, dass er die angebotene Ware mit von aussen nicht erkennbaren Hohlräumen versieht. Vor allem dem Bäckerhandwerk (baking craft) und den Verkäufern von Reisigbündeln (faggots: a bundle of sticks or twigs bound together, and in earlier times the main source of […]
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Nassgewinn (profit from wetting)
on
2014/07/11 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Nassgewinn (profit from wetting): In älteren Dokumenten zusätzliches Geld, das beim Handel mit angefeuchteten Waren erzielt wird. Bei früher meistens nach Schwere verkauften Gütern wie zum Beispiel Heu, Getreide, Obst, Gemüse, Holz oder Webwaren wurden diese in betrügerischer Absicht (with fraudulent intent) – oft nur in den unteren Schichten und Lagen – mit Wasser besprengt. […]
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Voranschlag, niedrig gehaltener (too low calculated estimate of costs)
on
2014/07/11 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Voranschlag, niedrig gehaltener (too low calculated estimate of costs): Bereits in alten Dokumenten häufig beklagte (frequently lamented) und vor allem in der Baubranche nicht seltene List, besonders im privaten Wohnungsbau (private housing). Es werden dabei die tatsächlichen Ausgaben für das geplante Bauwerk zwecks Auftragserteilung sehr niedrig angesetzt. Erst nach und nach, während der Bauausführung (during […]
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Wucher-Herausforderung (deliberate usury provocation)
on
2014/07/10 by
Universitätsprofessor Dr. Gerhard Merk, [Finanzbegriffe]
Wucher-Herausforderung (deliberate usury provocation): In älteren Dokumenten das Versprechen von Schuldnern, dem Darlehnsgeber (lender, creditor) weit über das Übliche liegende Zinsen zu zahlen, um zügig von ihm mit einem Kredit bedient zu werden. Kaum im Besitz des Darlehns, zeigten sie den Kreditor wegen Übertretung der Wuchergesetze (price gouging laws: ban on unconscionable interest claims) an. […]